Royal Caribbean setzt auf umfassenden KI-Einsatz
Royal Caribbean-Chef Jason Liberty (Foto) sieht künstliche Intelligenz als zentralen Hebel für Effizienz und Kundenerlebnis. Mehr als 90 Prozent der Preisentscheidungen im Konzern laufen bereits KI-gesteuert, zudem helfe die Technik, Lebensmittelabfälle auf Schiffen zu halbieren. Liberty betonte, KI solle reibungslose Abläufe ermöglichen, ohne Gäste auszuspionieren.
Royal Caribbean Group
Jason Liberty baut auf umfassenden Einsatz von KI
Die Royal Caribbean Group setzt zunehmend auf Künstliche Intelligenz. Konzernchef Jason Liberty erklärte beim Skift Global Forum nach Angaben des Portals Phocuswire, dass inzwischen mehr als 90 Prozent der rund 15 Millionen täglichen Preisentscheidungen im Unternehmen durch KI gesteuert würden. Früher sei dies Aufgabe von mehreren Hundert Revenue Managern gewesen.
Weniger Abfall an Bord
Die Technologie beschränkt sich nicht auf die Preisgestaltung. Liberty berichtet, dass KI den Lebensmittelabfall auf den Schiffen um 50 Prozent gesenkt habe. Algorithmen berechnen in kurzen Zeitintervallen, wie viele Mahlzeiten produziert werden müssen. "Wir haben 180.000 Passagiere gleichzeitig auf unseren Schiffen. Das besser vorherzusagen, bringt enorme Einsparungen", sagte er.
KI werde in allen Bereichen genutzt – von der Preisgestaltung über personalisierte Angebote bis hin zur Kommunikation mit Gästen. Wichtig sei dabei, dass die Anwendungen nicht aufdringlich wirkten. "Wir wollen nicht in den Alltag eingreifen, sondern das Erlebnis verbessern und Reibungspunkte herausnehmen", erklärt Liberty. Grundlage sei die riesige Datenmenge, über die der Konzern verfüge.
Konkurrenz testet ebenfalls
Auch andere Anbieter experimentieren mit Künstlicher Intelligenz. Carnival Cruise Line hat nach Angaben von CIO Sean Kenny bereits über 100 generative KI-Projekte getestet, von denen bislang sechs in den Regelbetrieb überführt wurden, schreibt Phocuswire. Dazu zählen Werkzeuge, die Reisebüros bei Kundenanfragen unterstützen oder Kellnern bei Weinempfehlungen helfen. Carnival setzt dabei sowohl auf große Technologiekonzerne wie Google und Microsoft als auch auf Startups.