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9. Oktober 2025 | 18:39 Uhr
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Die Botschaften der Politik an die Touristik

Beim DRV-Hauptstadtkongress war auch in diesem Jahr wieder die Politik zu Gast, um mit der Touristikwirtschaft in den Dialog zu treten. Zahlreiche Vertreter der Bundespolitik wie CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann (Foto) richteten ihre Botschaften an die Touristik.

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Carsten Linnemann zu Gast beim DRV-Hauptstadtkongress

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Linnemann, noch merklich gezeichnet von einer kurzen Nacht im Kanzleramt, berichtete zunächst über die aktuellen Entscheidungen der Koalition wie die Anpassungen beim Bürgergeld oder die Einführung der Aktivrente ab dem kommenden Jahr und erhielt dafür auch gleich einen kräftigen Applaus von den rund 500 Kongress-Teilnehmern. 

Als weiteres Instrument, um die deutsche Wirtschaft wieder auf Kurs zu bringen, kündigte Linnemann die Einführung einer neuen übergreifenden "work-and-stay"-Behörde an, mit deren Unterstützung künftig Mitarbeiter aus Drittstaaten schneller und leichter in den deutschen Arbeitsmarkt gebracht werden sollen.

Den Unternehmern im Land soll wieder Vertrauen geschenkt werden 

Dann kam Linnemann konkret auf die Branche zu sprechen ("Ich bin auch hier, um eine Lanze für die Reisebüros zu brechen") und ordnete ein, dass er als Sohn eines Buchhändlers von je her ein Verständnis für die Belange kleiner Unternehmer mitbringe und ihm sein Vater den Auftrag mitgegeben habe, in der Berliner Politik für weniger Bürokratie zu sorgen.

"Das Hauptproblem für viele Branchen und nicht nur in der Reisewirtschaft ist doch nach wie vor, dass der Staat dem einzelnen Unternehmer nicht mehr vertraut und erst mal davon ausgeht, dass er unehrlich ist", bemängelte Linnemann. Hier müsse jetzt schleunigst ein Umdenken erfolgen. "Innovation entsteht nur durch Zutrauen", so der CDU-Generalsekretär. "Da müssen wir stärker hin, den Menschen vor Ort wieder vertrauen."

Reisen als Instrument für Entwicklungszusammenarbeit

Etwas weiter gefasst waren indes die Ausführungen von Johann Saathoff (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, der zum Thema "Urlaub als Instrument der Entwicklungszusammenarbeit" referierte. Nicht ganz neu, aber sicher zeitlos richtig, stellte Saathoff fest, dass Reisen bildet. 

"Es weitet den persönlichen Horizont, lässt uns über den eigenen Tellerrand hinausblicken und schafft Raum für Erfahrung, Austausch und neue Begegnungen". Zugleich sei die Tourismusbranche "ein massiv unterschätzter Wirtschaftsfaktor", konstatiert der Politiker.

Jede Form von Tourismus ist gut. Egal ob im Inland oder als Outgoing-Tourismus

Seinen ersten großen Auftritt vor der versammelten Touristikbranche hatte abschließend Christoph Ploß (CDU), Koordinator für maritime Wirtschaft und Tourismus im Bundeswirtschaftsministerium. Er betonte, dass die Wettbewerbsfähigkeit des Tourismusstandorts Deutschland künftig wieder im Mittelpunkt der politischen Arbeit stehen müsse. Ploß kritisierte etwa, dass Deutschland durch die hohe Luftverkehrsteuer und weitere Abgaben als internationaler Luftverkehrsstandort kaum noch wettbewerbsfähig sei.

Die politisch motivierte Verteuerung von Flugreisen lehnt der CDU-Politiker strikt ab. "Wir unterscheiden nicht zwischen gutem und schlechtem Tourismus", brachte Ploß seine Position auf den Punkt. Und kündigte damit einen Paradigmenwechsel zur bisherigen Tourismuspolitik der vorherigen Bundesregierung an, die mitunter ein kritisches Verhältnis zum Outgoing-Tourismus an den Tag gelegt hatte. Ploß hingegen hatte für die Kongressteilnehmer eine andere Botschaft im Gepäck: "Tourismuspolitik ist für uns Wirtschaftspolitik".

Emilia Brückmann

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