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4. August 2025 | 16:41 Uhr
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Was die Preiskapriolen im laufenden Sommer bedeuten

Im aktuellen Sommer reagieren zahlreiche Hotels im Mittelmeerraum auf die geringere Nachfrage mit deutlichen Preisnachlässen. "Viele Hotels haben gepokert und die Preise lange hochgehalten", sagt Victoria Studer (Foto), Chefeinkäuferin bei der Schweizer Hotelplan-Gruppe für Vtours, Hotelplan und Migros Ferien. Als sich die erwartete Auslastung nicht einstellte, seien in kurzer Zeit die Preise um 30 bis 40 Prozent gesenkt worden.

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Victoria Studer hofft auf Lerneffekte bei der Hotellerie

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Die Entwicklung habe gezeigt, dass der Markt empfindlich auf überzogene Preisforderungen reagiere, sagte Studer dem Schweizer Fachportal Travel News. Für den Sommer 2026 wünscht sich Studer eine moderatere Preisgestaltung. Erste Anzeichen deuteten darauf hin, dass Hoteliers die Lehren aus diesem Jahr zögen. Ob das in der Breite geschehe, lasse sich derzeit aber noch nicht abschließend sagen.

Auf die Frage nach generellen Preissteigerungen antwortet Studer zurückhaltend. Zwar seien punktuell moderate Anpassungen möglich, vor allem durch Inflationseffekte. "Große Preisanstiege habe ich bisher nicht gesehen", so die Einkäuferin.

Herbst wird wichtiger, neue Ziele gewinnen an Profil

Ein klarer Trend zeigt sich laut Studer bei den Saisonalitäten. Während der Sommer stark bleibe, wachse der Herbst als Reisezeit weiter. Zypern etwa biete bis Mitte November angenehme Temperaturen. Auch die Ausweitung der Saison im südlichen Mittelmeer gewinne an Bedeutung, so Studer. Noch fehle es teils an passenden Flugverbindungen, doch der Bedarf wachse – auch wegen der Hitze im Juli und August. Daraus ergäben sich Chancen für neue Ziele: Bulgarien etwa könnte als Alternative in der Hochsaison profitieren.

Ein weiteres Ziel mit Potenzial sei Tunesien. Die Hotelplan-Gruppe habe in diesem Jahr eine neue Flugverbindung von Bern nach Monastir eingeführt. Das Angebot komme gut an – auch in der Westschweiz. Tunesien sei als Ferienziel etabliert, die Hotellerie habe sich in den letzten Jahren spürbar weiterentwickelt.

Einkauf zwischen Glattbrugg, Aschaffenburg und Mittelmeer

Als Leiterin des Hoteleinkaufs für das sogenannte "Volume Tour Operating" verantwortet Studer mit einem zwölfköpfigen Team den Einkauf aller Volumendestinationen – vom Mittelmeer über Asien bis in die Alpen. Neben dem Vtours-Sitz in Aschaffenburg und dem Hotelplan-Hauptsitz in Glattbrugg ist sie regelmäßig vor Ort an den Reisezielen unterwegs.

Zwar laufe der Einkauf heute größtenteils digital, der persönliche Kontakt sei aber weiter zentral. "Vor Ort mit Hoteliers und Partnern das Gespräch zu führen, neue Trends zu entdecken oder ein ernstes Wort zu reden – das ist sehr wichtig", so Studer. Hotelplan nutze dabei verschiedene Kanäle, von Direktkontakten bis hin zu Bettenbanken und Agenturen.

Christian Schmicke

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