USA und Saudi-Arabien blockieren Schifffahrts-Klimadeal
Ein internationales Abkommen zur Reduzierung von Schiffsemissionen ist am Widerstand der USA und Saudi-Arabiens gescheitert. Die Staaten verhinderten in London die Annahme eines Net-Zero-Plans der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation. Das Abkommen hätte ab 2028 schrittweise sauberere Treibstoffe vorgeschrieben und bei Verstößen Sanktionen vorgesehen.
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Ein geplantes Abkommen für neue Regeln zu Schiffsemissionen ist erst einmal geplatzt
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Das jahrzehntelang verhandelte Abkommen zur Senkung der CO2-Emissionen in der internationalen Schifffahrt, darunter auch Kreuzfahrten, sei Mitte Oktober in London geplatzt, berichtet unter anderem das britische Fachportal Travel Weekly. Vertreter von mehr als 100 Staaten konnten sich demnach in der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) nicht auf die Verabschiedung des sogenannten Net-Zero-Frameworks einigen. Ausschlaggebend sei der Widerstand der USA und Saudi-Arabiens gewesen, die die Zustimmung blockiert hätten.
Veto in letzter Minute
Das geplante Abkommen sah vor, dass Reedereien, einschließlich Kreuzfahrtgesellschaften, ab 2028 schrittweise auf sauberere Treibstoffe umsteigen müssen. Bei Verstößen wären finanzielle Sanktionen vorgesehen gewesen. Doch US-Präsident Donald Trump habe das Vorhaben schon im Vorfeld als "grünen Betrug" bezeichnet und gedroht, Handelszölle gegen Länder zu verhängen, die den Plan unterstützen, schreibt Travel Weekly. Auf seiner Social-Media-Plattform schrieb er demnach: "Die Vereinigten Staaten werden nicht für diese globale grüne Steuer auf die Schifffahrt bezahlen."
Auch Saudi-Arabien habe sich gegen die Einigung gestellt, heißt es. Das Königreich habe beantragt, die Beratungen um ein Jahr zu vertagen – ein Antrag, der mit knapper Mehrheit angenommen worden sei. Damit ist das Vorhaben vorerst gestoppt.
Emissionen steigen weiter
Die Schifffahrt verursacht derzeit rund drei Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen. Da andere Branchen ihre Emissionen schneller senken, dürfte der Anteil der Schifffahrt weiter steigen. Viele Schiffe fahren noch mit sogenanntem Bunkeröl – einer der billigsten und schmutzigsten Treibstoffarten der Welt, bestehend aus Schweröl, Marinegasöl und Marinediesel.
Das nun gescheiterte Abkommen sollte erstmals verbindliche Ziele und ein globales Kontrollsystem einführen. Damit wäre die Branche gezwungen worden, die Umstellung auf alternative Antriebe und sauberere Treibstoffe zu beschleunigen.
Christian Schmicke