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28. Oktober 2025 | 16:38 Uhr
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Scylla-Schiff absolviert erste autonome Fahrt

In den Niederlanden ist erstmals ein Flusskreuzfahrtschiff vollständig autonom gefahren. Die Lumière des Betreibers Scylla absolvierte eine rund zwölf Kilometer lange Fahrt von Hardinxveld-Giessendam nach Gorinchem – einschließlich selbstständigem Ablegen, Navigieren und Anlegen.

Scylla Lumiere

Autonom, aber unter Beobachtung: die Lumiere von Scylla bei ihrer ersten Fahrt ohne menschliche Steuerung 

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Die Lumière, ein neues Schiff von Scylla, legte im niederländischen Hardinxveld-Giessendam ab, steuerte selbstständig nach Gorinchem und machte dort eigenständig fest. Der Kapitän sei während der gesamten Demonstration an Bord geblieben und habe den Ablauf überwacht, heißt es. Möglich machten das laut einer Pressemitteilung Systeme der Firmen Shipping Technology und Retina, die gemeinsam das weltweit erste "Dock2Dock"-Projekt für den autonomen Passagierverkehr umsetzten.

Die Fahrt fand, wie es heißt, unter realen Bedingungen statt – sogar ein kräftiger Seitenwind mit Windstärke acht habe den Kurs nicht beeinflusst. "Wir zeigen, dass autonome Technologie keine Zukunftsvision mehr ist, sondern Realität", sagte David Woudenberg, Head of Product Development bei Shipping Technology. "Es geht nicht darum, den Kapitän zu ersetzen, sondern ihn mit intelligenter Technik zu unterstützen."

Zusammenspiel von Hightech-Systemen

Für die sogenannte Dock2Dock-Fahrt arbeiteten zwei Technologieunternehmen zusammen. Das niederländische Start-up Retina steuerte mit seinem M-Pilot-System die Triebwerke und Ruder des Schiffs, während die Software ST Brain und das "Autonomous Lane Assist" von Shipping Technology die Route und Navigation kontrollierten. Gemeinsam sorgten sie dafür, dass die Lumière präzise manövrierte und automatisch Kurs und Geschwindigkeit hielt, so die Unternehmen.

Das System messe zehnmal pro Sekunde, was an Bord passiere. So ließen sich die Antriebe kontrolliert und sicher steuern, erklärte Retina-Gründer Tom Panjer. Besonders wichtig sei, dass erfahrene Kapitäne dadurch mehr Zeit für übergeordnete Aufgaben gewännen, während weniger erfahrene Besatzungen mehr Unterstützung erhielten.

Wegbereiter für nachhaltige Schifffahrt

Die Technik verarbeitet kontinuierlich Variablen wie Schiffslast, Motordrehzahl und gewünschte Beschleunigung, um die effizienteste Steuerung zu berechnen. Durch die direkte Integration in das Antriebssystem soll künftig auch "Just-in-Time-Sailing" möglich werden – eine Fahrweise, die laut den Unternehmen Treibstoff spart und Emissionen reduziert.

Die Lumière war erst zwei Wochen zuvor in Dienst gestellt worden und diente nun als Plattform, um zu zeigen, wie moderne Kreuzfahrtschiffe von Beginn an mit autonomen Funktionen ausgerüstet werden können. Nach der erfolgreichen Demonstration diskutierten Fachleute an Bord über die Zukunft der smarten Navigation.

Christian Schmicke

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