Booking-Chef warnt US-Regierung vor Einreisehürden
Booking-Chef Glenn Fogel warnt im Interview mit der Funke Mediengruppe vor einem weiteren Rückgang des US-Tourismus, sollten Einreisehürden nicht gesenkt werden. Er plädiert für eine Verbesserung der Einreisebedingungen und aktivere Werbung für die USA als Reiseziel.
Messe Berlin
Glenn Fogel blickt besorgt auf rückläufige Touristenzahlen in den USA
Fogel äußert sich im Interview (Abo) besorgt über die rückläufigen Besucherzahlen in den USA. Diese Entwicklung betreffe Booking als globales Unternehmen kaum, aber für die amerikanische Tourismuswirtschaft sei sie problematisch. Er rät der US-Regierung, die Einreisebedingungen zu verbessern und das Land aktiver als Reiseziel zu bewerben – insbesondere mit Blick auf die anstehenden Großereignisse wie die Fußball-WM und die Olympischen Spiele.
Die geplante Einführung einer 250-Dollar-Gebühr für Visa sieht Fogel kritisch. Auch persönliche Erfahrungen mit langen Wartezeiten an Flughäfen wie in Brüssel hätten ihn nachdenklich gestimmt. Gleichzeitig betont er das legitime Sicherheitsinteresse von Staaten bei der Einreise.
Stabile Nachfrage trotz Krisen
Trotz globaler Krisen zeigt sich Fogel optimistisch. Menschen würden weiterhin reisen wollen. "Das liegt in der menschlichen DNA", sagt er. Der Wunsch, andere Orte zu entdecken, sei tief verankert und lasse sich nicht dauerhaft unterdrücken. Auch der deutsche Markt entwickle sich stabil. Beim Buchungsverhalten unterscheide sich die deutsche Kundschaft kaum von anderen: Preis, Zuverlässigkeit und Sicherheit seien entscheidend.
Booking sieht sich nicht als klassischer Pauschalreiseanbieter. Zwar biete man Reisepakete an, der Fokus liege aber auf individuellen Buchungen. Die Nachfrage nach klassischen Pauschalreisen sei insgesamt rückläufig. Kunden stellten sich ihre Reisen zunehmend selbst zusammen – mit Flügen, Hotels und Extras nach eigenen Vorstellungen.