Gericht zwingt Airbnb erneut zum Löschen illegaler Wohnungen
Das Oberste Gericht von Madrid hat Vorgaben des spanischen Verbraucherschutzministeriums bestätigt, nach denen Airbnb 34.728 Ferienwohnungen ohne Lizenz von seiner Plattform entfernen musste. Damit scheiterte der Einspruch des Unternehmens gegen die Auflagen. Insgesamt wurden 65.000 Anzeigen gelöscht.
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Airbnb muss in Spanien insgesamt 65.000 Mietobjekte löschen
Der Oberste Gerichtshof von Madrid hat die Anweisung des spanischen Ministeriums für Sozialrechte und Verbraucherschutz erneut gestützt. Das berichten spanische Medien; darunter das Fachportal Hosteltur. Die Behörde hatte verlangt, dass Airbnb 34.728 Ferienwohnungen ohne gültige Lizenz von seiner Plattform entfernt. Das Unternehmen wollte die Maßnahmen gerichtlich aussetzen lassen, scheiterte jedoch mit seinem Einspruch. Hintergrund sind fehlende Angaben zu Lizenzen und Vermietern sowie Hinweise auf falsche Lizenznummern.
Bereits im Mai hatte das Gericht eine erste Entscheidung bestätigt, die die Löschung von 5.800 Anzeigen betraf. Eine dritte Resolution mit weiteren Inseraten akzeptierte Airbnb ohne Widerspruch. Insgesamt verschwanden damit bis Juli 65.000 Angebote von der Plattform.
Gründe für den Eingriff
Nach Angaben des Ministeriums fehlten in den betroffenen Anzeigen die obligatorischen Lizenznummern, wie sie regionale Vorschriften in mehreren autonomen Regionen verlangen. Zudem sei häufig nicht angegeben worden, ob es sich um private oder gewerbliche Anbieter handelt. In zahlreichen Fällen seien auch gefälschte oder unzutreffende Lizenznummern verwendet worden.
Neben den Eingriffen gegen Airbnb führt die Verbraucherschutzbehörde Untersuchungen gegen weitere große Betreiber von Ferienwohnungen durch. Dabei geht es um mögliche irreführende Geschäftspraktiken. Zusätzlich laufen Verfahren gegen Immobilienfirmen wegen mutmaßlich missbräuchlicher Praktiken gegenüber Mietern.
Christian Schmicke